Ein Blick auf die FMW Frankfurter Musikwerkstatt
Von Friederike Lutz

Heute stehen wir in der Edisonstraße vor einem einstigen Gewerbegebäude. Hier befindet sich die Frankfurter Musikwerkstatt, die private Berufsfachschule für Jazz und Pop.  Rund 50 junge und einzelne mittelalte Erwachsene machen hier ihre Ausbildung zum „Staatlich anerkannten Berufsmusiker und Instrumentalpädagogen für Jazz und Populäre Musik“, wie der Abschluss korrekt heißt. Das Alleinstellungsmerkmal der FMW ist vor allem, dass es sich um eine Ausbildung handelt, die in puncto Qualität mit den Studiengängen der Hochschulen definitiv mithalten kann – nur, dass die Ausbildung auch ohne Abitur möglich ist. Aber auch aus anderen Gründen ist die Akademie etwas Besonderes. Weil sie sich zum Beispiel seit ihrer Gründung auf ein Dozententeam verlassen kann, das wirklich ein Team ist und doch auch immer neue Kolleginnen und Kollegen herein lässt. An der FMW mischen sich Professionalität und familiäre Atmosphäre auf angenehme Weise.

Die FMW bietet die Lehre in einem Zwei-Wochen-Rhythmus an. Eine Woche Studium – und dann auch mal zwölf Stunden am Tag. Die andere Woche ist frei, bleibt Zeit zum Unterrichten, für Bandproben, Gigs und andere berufliche Pflichten. Und gleichzeitig Praxiserfahrungen sammeln, die für alle Dozentinnen und Dozenten hier sehr wichtig sind.

„Wir legen Wert auf die Persönlichkeitsbildung, auf die Frage, woher komme ich, wohin will ich“, betont FMW-Chef Bodo Neumann-Gutzeit. In einem künstlerischen Beruf ist die ganze Persönlichkeit gefragt: als Musiker, als Pädagoge, als Mensch. Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen, Verlässlichkeit. Da die FMW auch auf diese Aspekte besonderen Wert legt, ist ihr ein großer Schritt gelungen. In Kooperation mit der Zeitarbeitsfirma Campus Service Akademie, einem Dienstleistungsunternehmen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, wurden FMW-Absolventen offiziell in der Sache Quereinstieg in den hessischen Schuldienst mit dem Ziel einer entfristeten Festanstellung den Akademikern gleichgestellt.

„Mich hat immer genau diese Kombination aus Berufspraxis und Studium überzeugt und auch der Gedanke, dass hier nicht nur die fortgeschrittenen Musiker genommen werden, die im Grunde schon fertig sind und nur noch den staatlichen Abschluss brauchen“, sagt Bodo Neumann-Gutzeit. Er sieht seine Schule als wirkliche grundständige Ausbildungsstätte, an der man als ambitionierter Amateur  sowohl die allgemeine Schule, als Studiumswilliger ein vorbereitendes Vorstudium oder eben die Berufsfachschule  wählen kann. „Vorstudien ohne eine Aufnahmeprüfung bieten die anderen Hochschulen nicht an“, bestätigt Dr. Jörg Heuser, Gitarrist und ebenfalls seit mehr als zehn Jahren im FMW-Team.  Das aber ist für viele wichtig, um sich zu orientieren und um sich auf die anspruchsvolle Aufnahmeprüfung vorzubereiten.

Die FMW vernetzt – durch eine intensive Ensemblearbeit, durch das familiäre Miteinander, dadurch, dass die Absolventen die Qualitäten ihrer ehemaligen Mitstudenten kennen, auch durch die Dozenten, die sich bei guten Studenten nicht scheuen, auch mit ihnen mal ein Projekt zu machen. Es ist keine Seltenheit, dass Absolventen von vor 20 Jahren plötzlich ihre alten Mitstreiter für einen Gig, für ein Projekt anrufen und gemeinsam auf die Bühne gehen. Weil man einfach weiß, dass man viel voneinander halten kann.

 

FMW nimme denganzen Menschen in den Blick - Reportage von Dr. Friederlike Lutz

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